Bewegung durch Druckunterschiede - hier mittels Dampf - zu erzeugen, ist eine ebenso einfache wie geniale Idee und sie reicht zurück bis zu den alten Griechen. Heron von Alexandrien hat bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. erste Überlegungen zu diesem Thema angestellt und sie in seinem Werk Pneumatika festgehalten.
Eine von ihm in diesem Zusammenhang erfundene Maschine war der Heronsball (s. Video unten). Der Heronsball oder Aeolipile arbeitete mit Wasserdampf, hatte jedoch noch keinerlei praktischen Nutzen. Er bestand aus einer horizontal drehbar gelagerten Kugel aus Metall mit zwei tangential angebrachten Düsen. Wird in diese Kugel Dampf eingeleitet oder einfach Wasser erhitzt, beginnt sie sich zu drehen, wobei der Dampf durch die Düsen entweicht.
Auch aus dem Dampfkreisel (s. Foto rechts), ragen an der Unterseite der Korkscheibe zwei leicht gebogene Kupferrohre heraus, die jeweils in die entgegengesetzte Richtung zeigen.
Es ist kaum auszudenken, was geschehen wäre, wenn es Heron gelungen wäre, bereits damals Druckenergie in mechanische Arbeit umzuwandeln.
Bekanntlich machte die Erfindung der Dampfmaschine die industrielle Revolution in der bekannten Form überhaupt erst möglich, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ihren Lauf nahm. Die Entwicklung der Dampfmaschine aber basiert auf den 1600 Jahre alten Erkenntnissen von Heron von Alexandrien.